Herr Mütze, schön, dass sie Zeit gefunden haben.
Ich warte hier genau wie sie auch. Immerhin gibt es jetzt diese Countdown-Ampeln, die einem dabei die Zeit vertreiben.
Herr Mütze, in Patagonien hat man die Knochen eines riesigen Dinosauriers gefunden. Was bedeutet das für uns Menschen in Europa?
Wir müssen gegen an buddeln, alles dafür tun, ein noch größeres Tier zu finden. Wenn sie mir das jetzt hier so an der Ampel sagen – ich werde mir im nächsten Baumarkt sofort einen Spaten kaufen. So ein Dinofund ist immer auch Wirtschaftswachstum. Ich rechne mit 0,2% für Argentinien dieses Jahr zusätzlich.
So viel bringt TTIP in zehn Jahren.
Eben. Mit Fossilien sparen wir uns aber den ganzen TTIP-Ärger. Helmut Kohl könnten wir beispielsweise schon einmal vorausschauend mit Bimssteinen ausstopfen. Auf die CDU-Parteitage kann er dann immer noch.
Herr Mütze, in Thailand hat die Armee nun das Kriegsrecht verhängt – warum?
Ich weiß es nicht. Ein Mitglied meiner Räuberbande hat sich dort für 2500 Dollar die Augen lasern lassen und würde es jederzeit wieder tun. Nebenan in Kambodscha kann man für 400 Dollar mit Raketenwerfern auf Kühe schießen. In einem Land, in dem die Realität längst mit hard cash virtualisiert wurde, ist es die einzige Aufgabe der Politik, dem nicht in die Quere zu kommen. Dafür sorgt jetzt das Militär.
Sie waren doch sicher schon mal dort, oder?
Ich? Nein. Ich bin nach dem Studium durch Brandenburg gereist.
(lacht)
Ja, sie lachen. Aber Brandenburg ist wirklich schön.
Wir haben noch 26 Sekunden. Sind Sie bei Netflix angemeldet? Wenn die Ende des Jahres nach Deutschland kommen, können sie denen ja einen Roadmovie vorschlagen. Lübben Unlimited. Klingt doch als könnte das etwas sein!
Machen Sie sich nur lächerlich. Von genau dort ist doch jetzt auf einmal Esteban wieder aufgetaucht.
Ja, das kam überraschend. Er hat sich lange nicht rasiert.
Haben Sie schon Pläne für den Sommer? Für Hamburg sind heute 42 Grad angekündigt.
Ich werde in Bosnien mit verbundenen Augen Landminen angeln.