Herr Mütze, unser letztes Gespräch ist schon ein wenig her, schön, sie wiederzusehen!
Ebensoebenso.
Ich wusste ja, dass sie mich auf einen Flat White einladen und habe mich vorher etwas eingelesen. Ein Flat White unterscheidet sich vom Cappuccino durch feinporigen Milchschaum und einen höheren Kaffeeanteil.
Was man mit Milch alles machen kann, hm? In London habe ich eine Kaffeekette gesehen, die wirbt damit, die bestmögliche Milch für ihre Cappuccinos, Lattes, Mochas und so weiter zu verwenden. Der Kaffee oder Espresso sei überall gleich okay, aber niemand kümmert sich um die Milch.
Da ist etwas dran. Ich erinnere mich, dass H-Milch vor 20 Jahren auch noch völlig ungenießbar war. Aber Herr Mütze, Themawechsel.
Seit gestern ist der erlaubte Stromverbrauch von Staubsaugern auf 1600 Watt begrenzt – wie steht es um ihr Gerät?
Tatsächlich sauge ich privat mit einem flüsterleisen 850 Watt Sauger von Siemens. So kann ich währenddessen sogar telefonieren, mit der Außenwelt in Kontakt bleiben, nachdenken. Ich wünschte meine Nachbarn hätten auch so ein Gerät. Furchtbar, dieser Lärm, der so nach industrieller Arbeit klingt.
Die Lage in der Ukraine hat sich seit unserem letzten Gespräch weiter vergriesgnaddelt. Putin sagte offenbar, dass er Kiew binnen zweier Wochen einnehmen könnte.
Ich wiederhole gerne noch einmal, was ich an dieser Stelle bereits vor einigen Wochen sagte. Wenn Putin Manns genug ist, seine Hoden auf dem Maidan festzunageln, und ich meine wirklich die Hoden und nicht bloß den Hodensack, dann soll er die Ostukraine haben. Vorher nicht.
Wofür würden Sie ihre Hoden irgendwo festnageln, Herr Mütze?
Mmhh diese Frage ist so gut, das ich noch etwas länger darüber nachdenken muss. Eventuell für das Amt des Hamburger Bürgermeisters. Gegen Olaf Scholz, diesen haarlosen Betonpoller. Nur schöne Menschen können sich hässliche Politik erlauben. Wie schmeckt ihnen eigentlich der Flat White?
Ganz gut, ein wenig stark vielleicht. Aber die feinen Milchporen – super. Sagen sie, nutzen sie die Apple iCloud?
Spielen sie auf die gehackten Nacktbilder von Rihanna, Jennifer Lawrence, Kirsten Dunst und anderen an?
Ja, genau.
Ein starkes Stück. Frank Schirrmacher würde ein Buch darüber schreiben. Datenschutz. Wie möchte man Daten schützen, obwohl oder indem man sie weggibt, hochlädt. Schwierig. Erschütternder wäre es gewesen, hätten sie Nacktbilder von normalen Menschen gehackt, von unseren Nachbarn und Freunden. Aber dann hätte niemand darüber berichtet. Die taz vielleicht. Rihanna kann man bei Twitter ganz ohne Hacks nackt sehen, deshalb verstehe ich die Aufregung zumindest bei ihr nicht ganz. Von mir gibt es keine Nacktbilder – also, nur von meiner Hand. Speichern sie ihre Nacktbilder in der iCloud?
Na, ich glaube ich habe ein ungezwungeneres Verhältnis zu meinem Körper als zur iCloud.
Das heißt sie speichern die iCloud in ihrem Körper und in derselben iCloud die Nacktbilder davon, wie sie die iCloud in ihrem Körper speichern?
Was ja tatsächlich eine Art Verschlüsselung wäre. Vielen Dank für den Kaffee Herr Mütze!