Dieses Foto ist schon etwas älter.
Es stammt aus der Zeit, als ich versucht habe, mich mit einer Unterhaltungshotline selbstständig zu machen:
Unterhaltung am laufenden Meter
Für 2,60 Euro die Minute. Ich glaube noch immer an die Idee.
Ab Minute 5 hätte mich ein Pianist begleitet, ab Minute 10 ein blinder, japanischer Trommler und ab Minute 15 hätte ich das Ende von Game of Thrones verraten. Emotional Bonding. Ein Fachbegriff, den ich mir gerade selbst ausgedacht habe.
Es ist doch wahr, hätte ich nicht euch, meine treuen Leser, ich wäre Hochstapler geworden. Denn: Wer darf behaupten, keine Bypass-OP zu können, wenn er es vorher nicht versucht hat?
The Donald Trump way of life.
Vielen Dank für eure zahlreichen Eingaben, Ideen, Wünsche, was ich meiner Nachbarin in den Schacht herablassen soll.
Zum Beispiel
– 1 kleine Vase mit 1 Blume drin. Für die gute Zusammenarbeit.
– 1 Aschenbecher in Hundeform. Das passt einfach.
– 1 Hörspielkassette: Trixi Belden und das Geheimnis im Wald. (Mein Lieblingshörspiel ist immer noch Hanni und Nanni schlachten ein Reh).
– 1 ganzer Fisch. Forelle oder Dorsch (?).
Ich würde ja gerne 1 Huhn herunterlassen (KEINE AHNUNG WIE).
Einfach 1 lebendiges Huhn und das auch nur, weil mich der Gedanke ans Huhn nicht mehr loslässt, seitdem ich eines Nachmittags in Planten un Blomen 1 Huhn gesehen habe.
Immer wieder muss ich an dieses Huhn im Park denken und ich frage mich, ob die netten, osteuropäischen Wanderarbeiter es sich gegriffen haben, die im Park auf Totholz Penny-Räucherlachs „grillen“.
Oder ist es das Huhn vom Uniklo, das auf einem Spülkasten der Herrentoilette so friedlich aufgetaut lag? (Ohne Tauwasser-Lache! Riddleriddleriddle)
Aber wo bekommt man in der Großstadt 1 lebendiges Huhn her? Vielleicht bei der selben Person, die mir schon 1 roten Backstein brachte?
So macht man Geschäfte! Kein Plan 30 Euro!
30 Euro finde ich total fair. 4 Bruderhahn-Eier kosten doch auch schon 4 Euro! Erste Tierschützer haben zwar bereits Bedenken angemeldet, aber wie sagt man bei mir im Haus, in der Wohnung, im Kopf so schön:
What happens in the Schacht stays in the Schacht!
Bevor es im nächsten Newsletter zur Abstimmung kommt, verbleibe ich, ein schönes Wochenende wünschend, mit den besten Grüßen.
Ach eins noch.
Die Frau unten im Schacht wohnt von der Straße aus betrachtet neben dem Müllkeller.
Als ich vor zwei Tagen den Müll wegbrachte, bekam sie zufällig im selben Augenblick ein Paket von Hermes. Zahlreiche Schlösser wurden entriegelt, dann öffnete sich knarzend ihre Tür, wie es Lord Voldemort oder Sauron nicht besser hinbekommen hätten und ein unfassbarer Zigarettendunst strömte durch den Spalt heraus, dass ich unwillkürlich husten musste. Davidoff Gold! Ich sage euch: Die Zigarettenschachtelaufkleber sind alle wahr!
Ebenso sprang ihr Hund heraus und schnüffelte mir an den Beinen herum.
Hat er mich erkannt?
Cliffhanger!
Meter Mütze