auf ein Glas Nutella mit Meter Mütze

Herr Mütze, die deutsche Nationalelf ist Fußballweltmeister – wie haben sie den Triumph erlebt?

Ein langer, schöner Abend. In Hamburg, im Hafen, hupten und nebelhornten die ganze Nacht über die Schiffe.

Die Niederlage Argentiniens löste in Buenos Aires am Montag Krawalle aus. Das Land steht finanziell mit dem Rücken zur Wand. Ein Hedgefonds hat den Großteil der bei der 2002er Staatspleite nicht beglichenen Schuldscheine erworben und will jetzt Geld sehen. 1,3 Milliarden Dollar. Argentinien wäre praktisch erneut pleite. Wie geht es weiter?

Argentinien ist ein sehr schönes Land, die Menschen dort sehr freundlich, man lebt vom Kartonsammeln und Beefsteaks. Das wird man ihnen nicht nehmen können.

Beides ist ja schließlich eins.

Wie meinen?

Beefsteaks aus Karton, Kartons aus Beefsteaks.

Ja, die Übergänge sind fließend. Eigentlich eine Aufgabe für das Institut Fresenius, die seit 30 Jahren Nutella analysieren. Ich frage mich jedes neue Jahr: Hat man denn jetzt endlich etwas herausgefunden?

Was denn zum Beispiel?

Hat Nutella einen Kern? Erkennt es sich im Spiegel selbst? Was weiß ich.
Der Vater eines ehemaligen Mitbewohners, ein Italiener, arbeitete bei Ferrero in Turin und brach sich an der Nutella-Zentrifuge den Fuß. Im Garten hatte die Familie einen Haselnussstrauch.

Und?

Die Geschichte ergibt keinen Sinn. Irgendetwas fehlt.

Was?

Es fehlt der Hass. Der Fuß des Vaters war voll davon. Am Haselnussstrauch hat er sich über Jahre aufs Übelste vergangen. Erst mit einer Küchenschere, dann mit einem Rasenkantentrimmer und schließlich mit den bloßen Händen. Große Zentrifugenhände. Wie ein Maulwurf hat er sich in den Strauch gewühlt, bis der Fuß und damit sein Hass gebrochen war.

Was fehlte den anderen Mannschaften bei der WM? Auch der Hass? Italien und Spanien, die großen Widersacher der letzten Turniere, schieden bereits in der Vorrunde aus.

Neinnein. Denen fehlten die Standardsituationen.

Und eine Regierungschefin mit Halskette in Nationalfarben?

Gauck?

Nein – Merkel.

Die wird jetzt 60. 60 Jahre Merkel, 47 Jahre Bärchenwurst, 35 Jahre Ritalin.

Herr Mütze, haben Sie eigentlich Angst abgehört zu werden? Der NSA-Ausschuss prüft wieder Schreibmaschinen einzusetzen.

Die Abhöhrversuche, die vor allem von den Amerikanern ausgehen, sind der Versuch, ein Risiko aufzulösen. Risiko ist immer mit Angst verbunden. Aber du kannst einem Känguru das Hüpfen nicht verbieten.

Herr Mütze, vielen Dank für das Gespräch.

Jaja.